223% bis 2023? 

 


223% bis 2023?

Welcher Anteil des Stroms in Deutschland kann 2023 aus erneuerbaren Energiequellen stammen?


„Ich weiß, dass alle Prognosen über das Wachstum der Erneuerbaren Energien bisher von der Wirklichkeit übertroffen wurden.“

Angela Merkel




Seit 2011 gilt sie als Politik von Regierung
u n d Opposition in Deutschland: die „Energiewende“.
Verkündet vor kurzem – durchgeführt irgendwann? Bis 2050? Oder gar bis zum „St-Nimmerleins-Tag“?
Oder ließe sich die „Energiewende“ auch viel schneller durchführen? In zehn Jahren? Und dabei sogar mit mittelfristig geringeren Stromkosten für alle?

Konkret:
Könnte in Deutschland bis 2023 gar doppelt so viel Strom aus Sonne, Erdwärme, Pflanzen, Wasser und Wind entstehen, wie hier insgesamt verbraucht wird? Also über 200%?

Dieser Text zeigt, dass das durchaus denkbar wäre. Also eine Ermutigung dafür, die Blickwinkel zu erweitern.

Beachtlich: Für die deutsche Stromversorgung ergeben sich Aussichten, die hoffen lassen. Stammten nämlich 2011 noch 20% der Elektrizität in Deutschland aus Erneuerbaren Energien wie Erdwärme, Pflanzen, Sonne, Wasser und Wind, so lag die vergleichbare Prozentrate 2012 bei gut 25%. Also ein Viertel mehr. Würde der Prozentanteil der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen ab jetzt jedes Jahr weiter um ein Viertel wachsen, könnten diese regenerativen Energien 2020 immerhin schon 141,125% des deutschen Strombedarfs decken. Also mehr als das Land verbraucht.

Und wenn etwa die Preise für Sonnenstrom weiter so sinken wie seit 2000? Also um gut zwei Drittel in 12 Jahren? Dann käme Elektrizität aus Solarzellen 2024 auf nicht mehr als rund 6 Cent pro Kilowattstunde (statt 18 Cent 2012). Das hieße: Leichter bezahlbarer Strom in Deutschland. Sonnige Aussichten also?

Typisch deutsche ‚Bedenkenträger’ mögen da gleich einwenden: „Der Prozentanteil der Erneuerbaren Energien an Elektrizitäts-Gewinnung in Deutschland schafft es nicht, sich jedes Jahr um ein Viertel zu erhöhen.“
Doch: Warum eigentlich nicht?
Schließlich gibt es sehr gute Gründe dafür, an zu nehmen, dass die Strommenge aus regenerativen Quellen noch weit schneller ansteigen könnte als bisher. Denn – anders als viele ‚Medien’ von den vier einst monopolen atom- und kohlefreudigen deutschen Elektro-Riesen (und von ihnen bezahlten „Instituten“, etwa dem RWI ) erfahren haben - wurde Stromgewinnung aus Erneuerbaren Energien zwischen Waterkant und Watzmann bisher oft mehr b e h i n d e r t als „gefördert“. Und zwar jahrelang. Etwa die Wasserkraft. Oder Windkraft in Hessen, Baden-Württemberg oder Bayern. Auch Photovoltaik-Projektierer müssen bisher manchmal hart kämpfen, um für ihre Sonnenkraftwerke tatsächlich Genehmigungs-Stempel zu bekommen. Gelegentlich gar vor Gericht.

Würden da künftig deutlich weniger amtlich-politische Fesseln bremsen, dürfte sich – nach Erfahrungen in anderen Bundesländern und an einzelnen Orten – zeigen, wie schnell bisherige Vorhersagen für Strommengen aus Erneuerbaren Energien „von der Wirklichkeit übertroffen“ werden. „Von der Wirklichkeit übertroffen“. Eben wie es die studierte Physikerin und amtierende Bundeskanzlerin so schön sagte.

Steil nach oben:
Preise für Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran


Kein Zweifel: Heute, im Winter 2012/2013, bezieht Deutschland nach wie vor einen großen Teil seiner Energien aus Atom, Erdgas, Erdöl und Kohle. Davon die meisten Energieträger vom Ausland.

Die Preise für all diese (großenteils extrem klimaschädlichen) Brenn- und Kraft-Stoffe kennen über die letzten gut zehn Jahre eine ganz klare Richtung: nach oben. Sprich: Uran, Erdgas, Erdöl und Kohle werden immer teurer. Teils um gut 100% in zehn Jahren. Also um das Doppelte. Oder um noch mehr. Denn der Weltmarktpreis von Erdöl lag im Jahr 2000 bei knapp 30 US-Dollar je „Fass“ („Barell“ = 158,99 Liter) – Anfang 2011 dagegen bei über 100 US-Dollar. Mehr als dreimal höher. Die Erdgas-Tarife folgten lange dem Öl. Heizöl kostet im Winter 2012/2013 mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Und die ‚gute alte’, reichliche Kohle? Im Weltmarktpreis im Jahr 2000: 46 US-Dollar je Tonne. Anfang 2011:
114 US-Dollar. Deutlich mehr als doppelt so hoch. (Die meisten dieser Zahlen lassen sich übrigens leicht in Google finden.)

Aus welchem Grund sollen sich aber all diese langfristig nach oben gedrehten Kosten- ‚Kurven’ wieder absenken? Die stetig steigende Nachfrage dürfte die Preise sogar noch schneller erhöhen – siehe Wünsche der riesigen ‚Schwellenländer’ Brasilien, China und Indien.
Dabei hier noch gar nicht berücksichtigt: der „Peak oil“ – also jener Zeitpunkt, ab dem auf der Welt mehr Erdöl nachgefragt als gewonnen wird. Erwartbare Folge: noch massiver steigende Preise. Treibt Angst vor Ölmangel dann die Spekulationen noch weiter?

Manche behaupten, „Peak oil“ sei bereits erreicht. Mit ein Grund dafür, dass Tankstellen 2012 den bisher überhaupt höchsten Spritpreis in Deutschland verlangten? Mit eine der Ursachen dafür, dass Heizöl heute so teuer kommt wie noch nie?

Auch Stromtarife in Deutschland bilden da keine wirkliche Ausnahme. Umfassten die Endkunden-Preise im Jahr 2000 im Durchschnitt noch 14 Eurocent pro Kilowattstunde, so erreichten sie 2012 an die 26-28 Cent. Bis zum Doppelten.

Lägen die Tarife für Elektrizität tiefer, würden mehr Atomkraftwerke ‚laufen’? Wohl kaum. Denn seit mit der „Energiewende“ einige der Meiler abgeschaltet wurden, sank der Durchschnittspreis an der Leipziger Strombörse. 1997 kostete am „Weltmarkt“ 1 Kilogramm Uran 26 US-Dollar. Im Februar 2012 mussten für die gleiche Menge 115 Dollar aufgewendet werden. Also gut vier mal so viel. Diese klare Richtung aufwärts beim Atom könnte eher noch bestärkt werden, wenn die bisher niemand bekannten Endlager-Kosten für gebrauchte Brennstäbe auf den Tisch kommen. Noch gibt es ja solche Lager nirgends auf dem Globus. Insofern sind wirkliche Tarife dafür verlässlich bisher nicht zu benennen.

Und 2023? Liegen die ‚fossilen’ Energiepreise (Erdöl, Erdgas, Kohle) da nochmal 100% höher? Gar noch weiter oben?
Wie lange kann sich das Deutschland noch leisten?

Oder: Wann schaffen es wie viele (Zehn-?-)Tausend Mieterinnen und Mieter nicht mehr, ihre „Nebenkosten“ zu bezahlen? Wann sehen sich deshalb dann (Zehn-?)Tausende von Vermietern nicht mehr in der Lage, ihre Bau-Kredit-Raten zu erstatten? Und wann bekommen deshalb erste Banken große Probleme?
Ähnliches zeigte sich 2007/2008 in den USA – und soll damals die „Subprime“-Krise mit ausgelöst haben.
Kann sich diese Entwicklung auch in Deutschland schon morgen abzeichnen? Aktuelle Schwierigkeiten vor allem von „ALG-II“-Empfängern mit ihrer Stromrechnung deuten darauf hin: Das Problem wird immer weiter Wirklichkeit.


Oder aus anderem Blickwinkel betrachtet: Erneuerbare Energien fallen immer mehr im Preis. Der damalige „Eurosolar“-Präsident und „alternative Nobelpreisträger“ Dr. Hermann Scheer (1944-2010) betonte schon 2009: „Die Kosten sinken und sinken“. So kommt Sonnenstrom in Deutschland gerade noch auf ein knappes Drittel der Einspeise-Tarife vom Jahr 2000. Damals: 70 Cent je Kilowattstunde – im Gegensatz zu 18 Cent im Jahr 2012. Tarif im ersten Vierteljahr 2013: 16 Cent. Und wer möchte ausschließen, dass sich Elektrizität aus solchen Solarzellen in zehn bis zwölf Jahren wiederum für ein Drittel der heutigen Einspeisepreise herstellen lässt? Also dann für 6 Cent je Kilowattstunde?
Schon heute bemerkenswert: Strom vom Sonnendach ist inzwischen billiger als Elektrizität aus dem bisher üblichen Netz.

Diese Preis-Richtung nach unten für Photovoltaik zeigt sich immer stärker. Dabei noch (zu?) wenig beachtet: Heute dauert’s in aller Regel kaum mehr als 15 Jahre, bis das Sonnenstrom-Kraftwerk auf dem eigenen Dach abbezahlt ist. Es dürfte jedoch locker 10 Jahre länger laufen. Und dann reine Renditen ‚einfahren’. Schließlich untersuchten Fachleute jene Solarzellen, die nach Bundsforschungsminister Heinz Riesenuber’s „1.000-Dächer-Programm“ vom September 1990 auf Häuser kamen. Diese Module liefern heute noch 85% bis fast 95% der damals erarbeiteten Strommenge. Derweil spricht vieles dafür, dass die alten 22 Jahre alten Platten auch noch im 30. Betriebsjahr ordentlich Elektrizität bringen.
Und wenn ja, ließe sich die Kostenrechnung auch so betrachten: Rund sieben bis zehn Quadratmeter Solarzellen (samt ergänzender Technijk, wie „Wechselrichter“) verfügen über eine „Nennleistung“ von einem Kilowatt: 1 kWpeak. Diese Module schieben pro Jahr etwa 1.000 Kilowattstunden ins Netz. In 20 Jahren also 20.000 Kilowattstunden. Dieses“1 kWpeak“ kostet im frühen Jahr 2013 (für Kleinanlagen ab etwa 5 kWpeak) rund 1.500 Euro. Mit ihnen lassen sich in 20 Jahren 20.000 Kilowattstunden Strom gewinnen. 1.500 Euro geteilt durch 20.000 Kilowattstunden ergibt: 7,5 Cent je Kilowattstunde.
Folge: Gesamt gerechnet, kostet Sonnenstrom heute schon keine 10 Cent mehr pro Kilowattstunde (kWh).
Wer möchte da noch Elektrizität für über 25 Cent aus dem üblichen Netz kaufen?

Bert Brecht betonte, das Volk sei „nicht tümlich“. Sprich: die Leute sind nicht doof.
Und so dürfte es kaum wundern, wenn sich ab jetzt immer mehr Deutsche fragen: „Warum soll ich Elektrizität für gut 25 Cent pro Kilowattstunde beim Stromkonzern aus dem Netz bezahlen, wenn’s das gleiche für 16 (oder gar unter 10?) Cent vom eigenen Dach gibt?“ Gemäß Bill Clinton’s Parole „It’s the economy, stupid“ kann sich ab 2012/2013 im Bereich Sonnenstrom eine riesige Nachfrage entwickeln. So erste Berichte von Fachfirmen mit entsprechenden Angeboten. Und zwar umso mehr, als sich einflussreiche Teile der „Finanzindustrie“ als immer unfähiger erweisen, mit Geld um zu gehen - und für ihre Spekulanten-Spiele ständig bei ‚Mama Merkel’ neue Steuermilliarden bestellen.

Steckt da die ‚schwäbische Hausfrau’ doch lieber den Inhalt ihres Sparstrumpfs in echte Sachwerte? Und zwar noch stärker, wenn sich diese Wertsachen auch noch mehr oder minder täglich auf dem eigenen Dach betrachten lassen - und vor allem selbst wieder Geld verdienen? Stichwort: Sichere Altersversorgung?

Mit Batterien im Keller könnten solche hauseigenen Solarsysteme zudem schon bald dazu beitragen, zu jenen Stunden Elektrizität ins allgemeine Netz ein zu speisen, wenn er dort knapp wird. „Spitzenstrom“.

Atom, Erdgas, Erdöl und Kohle:
Milliarden-Verluste für Deutschland


Zurück zur bisherigen ‚konventionellen Energiewirtschaft’. Zu Atom, Erdöl, Erdgas und Kohle. Welche finanziellen Verluste bedeuten sie für die hiesige Volkswirtschaft?
Enorme!
In Zahlen: Für Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran flossen schon 2008 rund 80 Milliarden Euro aus Deutschland in andere Staaten ab. Etwa in den Mittleren Osten oder nach Russland. In einem Jahr. Also etwa 1.000 Euro pro Nase.
Würde dieser ‚Riese’ pro Person in regenerative Energien (also Sonne, Wind, Wasser, Bioenergie und Erdwärme) aus Deutschland selbst - gesteckt, bedeutete dies nach bisheriger Entwicklung: weiterhin immer weiter sinkende Energiepreise. Siehe Sonnenstrom.

Vor allem aber: Das Geld, das die Deutschen dafür ausgäben, bliebe ihm Land. Es ginge nicht fremd. Nicht zum ‚lupenrein demokratischen’ Gaspräsidenten, nicht zu manchem Scheich (mit mittelalterlich anmutenden Foltermethoden), sondern eher zum mittelständischen Mechaniker in Mecklenburg-Vorpommern, zum Handwerker in Hessen, zum heimischen Biogasbauern in Bayern, zur Windmüllerin im Weserbergland oder zum Wasserkraftwerks-Betreiber-Familie nahe des Wettersteinmassivs. Nahe liegend.
Regenerativ rentabel.

Angesichts solch nüchtern-sachlicher Betrachtungsweise erweisen sich bisher ‚konventionelle’ Energiequellen als immer abwegiger: Erdöl, Erdgas und Kohle aus „Krisengebieten“. Denn um Brenn- und Kraftstoffe von dort werden immer wieder Kriege geführt. Zwar behaupteten bestimmte Leute – vor allem in hohen politischen Ämtern – in Afghanistan etwa kämpfen ‚westliche’ Soldaten vor allem für das Frauenwahlrecht. Und auch das Öl-Land Irak besetzten US-Truppen angeblich, um dort die Demokratie ein zu führen. Wenn aber in einer gewalt-belasteten Gegend wenig solcher Rohstoffe wie Öl zu finden sind, fällt doch auf, wie minimal sich die „internationale Staatengemeinschaft“ für das Leid dort wirklich interessiert. Oder: Wann hoben NATO-Flieger Richtung Erdöl-Gigant Lybien ab und wann tun sie’s in Syrien? Warum flogen sie nicht über Ägypten?

U n d : Allein der „Krieg in Afghanistan“ kostet die USA jede Woche zwei Milliarden US-Dollar (Stand: 2012). Geld vor allem für Öl. Auch Deutschland bringt Finanzmittel für die Besatzung Afghanistans auf. Sprich: von Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern. Und zwar egal, ob sie nun zu Fuß gehen (und dafür weniger Erdöl benötigen) oder Auto fahren.

Wer von Energiekosten redet, darf dabei also auch an solche wöchentlichen Milliarden-Subventionen ‚westlicher’ Industriestaaten für die Mineralölwirtschaft denken.

Erste Schritte

Beachtlich: In Deutschland stammen 2012 immerhin schon 25% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen: Sonne, Pflanzen, Erde, Wind, Wasser. Von hier. Heute. Weitgehend zwischen Waterkant und Watzmann gewonnen. Hier verkauft und hier versteuert. Also beachtliche Einnahmen auch für kleine, gemeinde-eigene und mittelständische Stromhersteller. Ein riesiges Inlands-Konjunkturprogramm. Selbsttragend aus dem Strompreis – ohne Scheine vom Finanzminister.

Das alles hilft Deutschland. Denn die Tarife für Strom aus erneuerbaren Energiequellen stiegen insgesamt während der letzten zehn Jahre alles in allem nicht an. Und jetzt sinken sie erkennbar. Vor allem aber: Im Land erzeugt, wirken diese regenerativen Energien für die deutsche Bürgerschaft und Volkswirtschaft fraglos verlässlicher als Erdöl aus Krisen-Regionen wie den Golf-Staaten.

Fragt sich also: Wenn heimische Erneuerbare Energien der hiesigen Volkswirtschaft so vergleichsweise berechenbar bereit stehen – warum nutzen wir Deutschen sie dann nicht stärker? Warum trägt ‚die Politik’ nicht viel massiver als bisher dazu bei, dass solche Techniken durch Massenkauf noch viel schneller viel günstiger kommen. Und wenn sie das tut - wann?

Konkreter:
Wie viel Prozent der zwischen Alpen, Nord- und Ostsee benötigten Elektrizität könnten bis 2023 aus heimisch-erneuerbaren Quellen (also Sonne, Wind, Pflanzen, Erdwärme, Wasser) stammen?

Tatsächlich lässt die Bundesregierung verlauten, bis vielleicht 2050 wäre eine bis zu 100%ige Elektrizitäts-Versorgung im Land aus erneuerbaren Quellen denkbar.

Warum erst bis 2050? Warum nicht bis 2032? Oder warum nicht bis 2023?

Karl Valentin (1882-1948) sagte: „Früher war die Zukunft auch besser.“ Damals schien er damit nicht unrecht gehabt zu haben. Heute verkünden international anerkannte Wissenschaftler wie Ernst Ulrich von Weizsäcker: „Das Land wird reicher“. Mehr Wohlstand dank erneuerbar-heimischer Energien – sinnvoll „effizient“ genutzt?

„Von der Wirklichkeit übertroffen“

Denkbar? Machbar? Für Zukunftsdeuter brachten Regenerativ-Energien zwischen Waterkant und Watzmann bisher eine große Schwierigkeit mit sich: Ihre Stromerträge wuchsen schneller als erwartet. Selbst die damals rot-grüne Bundesregierung sagte bei Verkündung ihres ersten „Erneuerbare-Energien-Gesetzes“ (EEG) von 2000 nicht voraus, dass aus ihnen in 10 Jahren fast 20% des Elektrizitäts-Bedarfs in Deutschland zu decken seien. Die Bundeskanzlerin und Physikerin Angela Merkel meinte derweil später: „Ich weiß, dass alle Prognosen über das Wachstum der Erneuerbaren Energien bisher von der Wirklichkeit übertroffen wurden.“

Höhere Erträge also. Insofern braucht nicht ausgeschlossen werden, dass in der Bundesrepublik Deutschland 2020 a l l e Elektrizität, die hier benötigt wird, aus heimisch-erneuerbaren Energiequellen stammt.

Zumindest dann, wenn sich die Strommenge aus
Erneuerbaren Energien in Deutschland so weiter vermehrt, wie seit der „Energiewende“ 2011.
In diesem Jahr 2011 bezog die Bundesrepublik insgesamt nämlich 20% der Elektrizität aus
regenerativen Energiequellen. 2012 dann 25%.. Also gut ein Viertel mehr. Bliebe das prozentuale Steigerungstempo gleich, bezöge Deutschland bereits vor Jahresende 2013 bis zu 30% seines Stroms aus Erneuerbaren Energien. Einschließlich 2014 wieder um ein Viertel erhöht, kämen die Erneuerbaren dann auf 37% . Schließlich läge der 2015 wieder um ein Viertel gesteigerte Prozentsatz bei 45,25%. 2016 brächte ein weiteres Viertel mehr insgesamt 57,81%.
Weiter jedes Jahr gesteigrt – wie seit 2011 schon geschehen: ein Viertel mehr - könnten die
Erneuerbaren Energien zwischen Waterkant und Watzmann im Jahr 2022 insgesamt 218,56%
des deutschen Strom-Mengen-Bedarfs decken.

Mehr noch: Würde dies wirklich politisch gewollt, wären bis dahin auch weit mehr Heizungen mit erneuerbaren Energieträgern zu betreiben – und viel mehr Gebäude als heute so zu erwärmen, dass dafür bestenfalls noch ein Zehntel der heute notwendigen Brennstoffe notwendig wären („Passivhaus“ oder gar „Energie-plus-Haus“).
Ja – selbst der Verkehr zwischen Wettersteingebirge und Waterkant könnte beachtlichen Anteilen mit erneuerbaren Energien flott gemacht werden. Und zwar nicht ausschließlich mit Elektroautos. Erfreuliche ‚Nebenwirkung’: ohne „Ölpreis-Schock“.

Elektromobilität mit Strom aus heimisch erneuerbaren Energiequellen: eine von mehreren Möglichkeiten, preiswert mit hiesig gewonnenen Kräften auf Touren zu kommen.
Als weiterer Energieträger bietet sich zum Beispiel Biogas an – hergestellt etwa aus Speiseresten. Damit fahren inzwischen erste LKWs und Busse `rum. Ähnliches Gas kann gewonnen werden, wenn aus überschüssigem Strom von Windanlagen über die Pyrolyse technisch hergestelltes Methan entsteht. Bis sie sich massenhaft bewähren kann, bietet sich Pflanzenöl als bisher bewährter Kraftstoff. Es lässt sich zum Beispiel aus gepressten Rapskörnern tropfen, die darüber hinaus als Viehfutter dienen. Keine wirkliche Konkurrenz also zwischen Tank und Trog (also letztlich Teller). Mögliche Folge: Weniger Soja-Einfuhren aus südlichen Staaten und stattdessen zusätzliche Einkommensquellen für die deutsche Landwirtschaft. ‚Nebenbei’: Heimisches Biogas, technisches Methan dank Windstrom, Pflanzenöl - alles „klimaneutral“. Also ohne die Luft zusätzlich mit dem Klimagas Kohlendioxid (CO 2) zu belasten. Und die vom „Feinstaub“-Belästigten könnten mit Biogas-betriebenen Autos und Heizungen in den Städten ebenfalls aufatmen.

Faktor fünf – von 5% auf 25% bis 2012
- und von 25% auf 125% bis 2024?


Oder anders gerechnet: Im Jahr 2000 lieferten Regenerativ-Energien zwischen Meer und Alpen rund 5% des Stroms in der Bundesrepublik. 2012 waren es schon 25%. Gut fünf mal mehr. Warum soll sich dieser Trend nicht fortsetzen? Gerade jetzt, wo so viele sagen, sie seien für die „Energiewende“? Wenn dem so wäre – warum soll sich in den nächsten zehn bis zwölf Jahren die Strommenge aus Regenerativ-Energien hier nicht noch einmal verfünfachen? Von 25% also auf 125%? Und warum könnte der Bedarf an Elektrizität bis dahin nicht insgesamt etwas sinken – Stichwort: LED-Lampe?

Mehr als 100% des hier vor Ort verbrauchten Stroms. Dass sich diese Elektrizitäts-Menge im eigenen Haus, im eigenen Ort, am eigenen Arbeitsplatz aus heimisch-regenerativen Quellen gewinnen lässt, ist längst bewiesen. In vielen Gemeinden.

Zum Beispiel in Wildpoldsried, Kreis Oberallgäu, Freistaat Bayern. In der gut 2.500-köpfigen Ortschaft entstand bis zum Jahr 2.000 gerade mal ein dreiviertel Prozent der dort
benötigten Elektrizität aus Windtürmen, Biogasanlagen, Solarzellen, Wasserturbinen oder
Erdwärmeanlagen von dort. Also 0,75%. Doch davon ließ sich das Allgäuer Dorf nicht abschrecken. Die Wildpoldsrieder Bevölkerung fragte sich damals, ob es nicht doch zu schaffen sei, in zehn Jahren – bis 2010 – allen Strom hier aus eigenen erneuerbaren Energien zu gewinnen. Also 100%.
Und tatsächlich: 2010 entstand in Wildpoldsried
drei einhalb mal mehr Elektrizität, als alle im Ort verbrauchten: Privatleute, Gewerbe, Landwirtschaft, Ämter, Fremdenverkehr - alles. 350%. Drei einhalb mal so viel wie erwartet.
Tendenz: stark steigend - Richtung 500%.
Das alte Ziel vom Jahr 2000 :„Von der Wirklichkeit übertroffen“, wie es die Bundeskanzlerin Angela Merkel so treffend bemerkte.

Orte, die fünf mal mehr Strom aus heimisch-erneuerbaren Energien herstellen, als sie selbst verbrauchen

Kein Zweifel: Wildpoldsried liegt nicht überall. Aber es gibt andere Gemeinden – die organisierten mit heimisch-regenerativen Energien ihre Strom- u n d Wärme-Versorgung in weniger als fünf Jahren so um, dass danach dort neun mal so viel Elektrizität entstand, wie alle am Ort benötigten. Auch heute noch 900%. Acht mal mehr! Soweit schlichte Fakten. Vor Ort konkret nachprüfbar. In
Mauenheim – Region westlicher Bodensee.
www.suedwest-sonnig.de Seite 14/15.

Angenehmer ‚Nebeneffekt’ für den größten Teil der Einwohnerschaft solcher Ortschaften:
Dank günstiger Wärme von nahen Biogasbauern
sanken die Heizkosten. Und zwar nach Anschluss an neue Nahwärme-Netz (mit Rohren
unter Straßen im Erdreich von den Biogas-Höfen) um mindestens 10%. Ein Zehntel Kostensenkung – von jetzt auf gleich!
In anderen „Bioenergiedörfern“ gingen die Ausgaben für Wärme da noch viel weiter runter.
Reale Kosten sofort sparen – dank nahe liegender erneuerbarer Energiequellen.

Schon gut, schon gut: Ein halbes Dutzend Dörfer nahe des Bodensees sind nicht Berlin. Und in München leben zweifellos mehr Leute als in Mauenheim. Aber sowohl die bayerische Landeshauptstadt als auch Frankfurt haben öffentlich verkündet, bis 2020 ihren kompletten Strombedarf aus regenerativen Energiequellen decken zu wollen. Sicherlich hoffen diese Großstädte auf Elektrizität auch von außen. München zum Beispiel aus Spanien. Aber es kann ja auch Strom aus denjenigen nahen Orten rund um die Oktoberfest-Metropole sein, die bei sich viel mehr Elektrizität gewinnen, als sie selbst brauchen. Siehe Gemeinden im Münchner Umland , die sich aus Erdwärme mehr oder minder direkt drunter versorgen. Wer weiß – vielleicht sogar ein Gewinn in Umsatz und Ansehen solch ländlicher Gebiete? Da würde dann das ländliche „Land reicher“, wie’s Ernst Ulrich von Weizsäcker 2011 genannt hat.

„Könnte“, „würde“, „vielleicht“. Das überzeugt wohl noch nicht alle – auch wenn schlichte Fakten aus Wildpoldsried, Oberopfingen, Mauenheim, Jühnde, Güssing oder Wörrstadt zeigen, wo’s lang geht.
Zweifel breitet sich da sicherlich bei `Wirtschaftsführern’ aus, ähnlich jenen , vor denen der ‚Alternative Nobelpreisträger’, Bundestagsabgeordnete und „Eurosolar“-Präsident Dr. Hermann Scheer (1944-2010) mal eine Rede hielt. Dabei wies der international geachtete Wissenschaftler, Politiker und Buchautor auf Erkenntnisse der Physik: Die Sonne strahlt zur Erde rund 15.000 mal mehr Energie, als die Menschheit heute aus Atom, Kohle, Erdgas und Erdöl bezieht. Fünfzehntausend mal mehr. Und zwar voraussichtlich noch vier Milliarden Jahre lang.
Da meldete sich einer der „Manager“ ganz aufgeregt und fragte: „Entschuldigen Sie, aber haben Sie gerade vier M i l l i o n e n oder vier M i l l i a r d e n Jahre gesagt?“ Scheers Antwort: „Vier Milliarden.“ Darauf der Zwischen-Frager: „Dann bin ich aber beruhigt.“

Und was sagt ‚die Wissenschaft’? Damit die typisch deutschen Bedenkenträger in Vorstandsetagen und auf Politikerstühlen mehr informiert als ‚beruhigt’ werden, seien hier die
Aussagen einiger Fachinstitute genannt.

Solarmodule auf gut der Hälfte der Dachflächen

Zum Beispiel die Geo-Informatik-Professorin Dr. Martina Klärle. Sie und ihre forschende Belegschaft beschäftigen sich unter anderem mit Satellitenbildern. Also mit einer Darstellungstechnik, die schon vor 25 Jahren so genau schien, dass sie – im All aktiv – Autokennzeichen auf der Erde ‚lesen’ konnte. Nicht zuletzt aufgrund solcher Technik haben Klärle samt Kolleginnen und Kollegen deutsche Dachflächen untersucht. Ergebnis: Knapp zwei Drittel dieser Dachabdeckungen mit Solarmodulen heutiger Leistungskraft belegt, könnten in einem Jahr diejenige Strommenge liefern, die Deutschland in eben so einem Jahr verbraucht. Knapp zwei Drittel Dachfläche für die gesamte Elektrizitäts-Menge.

Knapp zwei Drittel der Dachflächen mit Solarzellen? Denkbar?
Auf gut der Hälfte der Hausabdeckungen des 34-Seelen-Weilers Rotis (Gemeinde Leutkirch, Landkeis Ravensburg), in dem ich lebe, liegen Solarmodule. Aus ihnen stammt rund fünf mal mehr Strom, als aus Rotis’ Steckdosen strömen.

Bis diese Solarmodule auf Rotis’ Dächer geschraubt waren, vergingen insgesamt acht Jahre. Einschließlich jahrelanger Pausen.
`Heißt: Das Ganze hätte sich auch in höchstens
vier Jahren bewerkstelligen lassen. Was in einem kleinen Weiler wirklich wurde – soll es woanders in Deutschland nicht mindestens so schnell machbar sein?
Erfahrene Solar-Fachleute sagten mir: Diese 60 Prozent photovoltaischer Dachabdeckung in Deutschland bis 2020 zu erreichen, sei „gut machbar“.

Geo-Informatikerin Martina Klärle und Kollegium errechneten: Knapp zwei Drittel der Dachflächen. Warum also nicht? Oder: Es gibt bereits heute Gebäude, deren senkrechte Außen-Wand-Verkleidung teils aus Solarmodulen besteht. Lärmschutzwände an Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, Überdachungen von Parkplätzen (zum Beispiel an Supermärkten und Raststätten) oder Bahnsteigen – da bestehen noch riesige Flächen für Solarmodule.
So zeigten verschiedene Untersuchungen in Thüringen, dass mehr oder minder direkt an den 500 Kilometer Autobahnen in diesem Bundesland 13% derjenigen Elektrizitäts-Menge aus Solarzellen entstehen könnten, die Thüringen insgesamt verbraucht.

Bei all diesen Berechnungen noch gar nicht mit berücksichtigt: Der Ertrag der Solarmodule wurde während der vergangenen Jahre immer größer. Und dieser Technische Fortschritt dürfte sich gerade (ab) jetzt, da die Solarwirtschaft immer wieder über volle Lager verfügt und daher mehr verkaufen muss, noch beschleunigen. Frei nach dem Motto: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“

Unterm Strich: Nicht auf jedem denkmalgeschützten Fachwerkgebäude müssten Solarmodule glitzern, um die gesamte zwischen Boden- und Ostsee erwünschte Strommenge her zu stellen. Schließlich spricht Professorin Dr. Martina Klärle ja selbst nur von „60% der vorhandenen Dachflächen in Deutschland“.

Selbstverständlich – nachts scheint keine Sonne. Aber es gibt Batterien, es gibt Pumpspeicherwerke und Stauweiher. Und vor allem auch technische Neuheiten. Allein bei der Fachmesse „Intersolar“ 2012 zeigten sich mehrere Dutzend Fachfirmen, deren Techniken – auch dank Batterien, aber ebenso mit ‚intelligent’ genutzter Elektrizität – aus Solarmodulen direkt auf dem eigenen Dach rund um die Uhr 60-90% des Strombedarfs im Haus sichern können.
Außerdem lassen sich Biogas, Pflanzenöl
und Holz horten. Und wie stark
Energie aus gestauter Wasserkraft in
Tausenden von Weihern in Deutschland
zu speichern wäre, dürfte ‚wissenschaftlich’
bisher kaum umfassend ermittelt worden sein.
Zusätzlich gibt’s noch viele andere Töchter der Sonne. Zum Beispiel Wind.

65% Strombedarfs-Deckung aus Windtürmen
– auf zwei Prozent des deutschen Bodens


Da gab schon 2011 das „Frauenhofer-Institut für Windenergie und Energie-Systemtechnik“ eine bemerkenswerte Zahl bekannt. Diese Fachleute hatten ermittelt, „dass sich bundesweit auf lediglich zwei Prozent der Fläche bis zu 65% des nationalen Strombedarfs erzeugen lässt“. Also fast zwei Drittel der in Deutschland benötigten Elektrizitäts-Menge. Gewonnen aus (heute einsatzfähigen) Windtürmen auf nur zwei Prozent der Landesfläche. „Onshore“ auf festem Boden – nicht „offshore“ im Meer. (Übrigens: Strom von „Onshore“ an Land kostet nach „Erneuerbarem Energien Gesetz“ die Hälfte wie „offshore“ im Meer.)

Diese Rechnung vom anderen Ende aus betrachtet:
98% der Fläche der Bundesrepublik ließen
sich demnach von Windtürmen frei halten.
U n d: Lange Leitungen, die Strom aus Windriesen in Ost- und Nordsee nach Süddeutschland bringen, schienen großenteils überflüssig. Milliarden Euro dafür könnten also eingespart werden.

Professorin Dr. Martina Klärle hält es für möglich, dass diejenige Menge an Elektrizität, die zwischen dem Meeresstrand und den Alpengipfeln benötigt wird, auf knapp zwei Dritteln der Hausdächer in Deutschland mit Solarzellen entsteht. Das „Frauenhofer-Institut für Windenergie und Energie-Systemtechnik“ berichtet, weitere 65% der Strommenge
könne aus Generatoren in Windtürmen fließen. Erstellt auf nur 2% des bundesrepublikanischen Bodens.
100% Elektrizität dank Sonnenlicht und weitere 65% von der Sonnen-Tochter Wind ergeben:
165% des in Deutschland verbrauchten Stroms.
Gut Eineinhalb mal mehr Strom, als Deutschland übers Jahr benötigt.

Dieser Text nennt aber die Zahl 200%. Von 165% bis 200% fehlen noch 35%. Woher sollen diese 35% des Gesamt-Elektrizitäts-Bedarfs gedeckt werden? Zum Beispiel aus Biomasse (Pflanzen), Wasserkraft und Erdwärme.

Beispiel Wasserkraft: Je nach Regen(menge) und Schneeschmelzen erzeugen Wassertriebwerke in Deutschland 4-5% der hier verbrauchten Elektrizität. Übrigens: Genug für den privaten Bedarf der Bevölkerung Bayerns. Etliche behaupten, diese fließend-tosende Energieträgerin zwischen Oder und Rhein sei „ausgeschöpft“. Falsch. Um 1900 arbeiteten in Deutschland etwa 80.000 Wassertriebwerke. Heute: knapp 8.000. Also noch ein Zehntel. Wo es wirklich (politisch) gewollt wird, nutzen Gemeinden inzwischen Wasserkraft viel stärker als noch vor 20 Jahren.
Stammten etwa in Oberstdorf 1990 nur 7% des am Ort verbrauchten Stroms aus Wasserkraft,
so sind es seit 2012 ganze 50%. Also sechs mal mehr. Die gemeinde-eigene „Energieversorgung Oberstdorf“ (EVO) sagt dazu: „Wir können in wenigen Jahren auch 100% schaffen.“
Erfahrene Fachleute, die nicht nur bei anderen abschreiben, sondern selbst vor Ort nachprüfen, gehen davon aus, dass sich die
Elektrizitätsmenge, die hier dank der Wucht des tosenden Nass entsteht, in Deutschland verdoppeln lässt. Auf 8% bis 10% der in der Bundesrepublik bisher benötigten Kilowattstunden pro Jahr. Wasserkraft – wachstumsstark.
Voraussetzung: Schnellere Genehmigungen. Vor allem dort, wo bereits „Querbauwerke“ Wasser in Bächen und Flüssen stauen. Rund 100.000 solcher „Querbauwerke“ soll es in Deutschland geben. Davon noch über 90.000 ohne
Wasserkraftnutzung.
Bisher wartete im Durchschnitt sieben Jahre, wer in Deutschland eine neue Wasserkraftanlage genehmigt bekommen möchte. Nicht nur ich meine: Eindeutig zu lange. Ginge all dies schneller, würde hier Ernst Ulrich von Weizsäckers arbeitsplatz-freundliche Aussage wahr: „Da gibt es wieder viel zu tun.“


www.strom-fuer-millionen.de


Also zusammen:
100% aus Sonnenlicht, 65% aus Wind am Festland und 10% aus Wasserkraft ergeben175%.
Fehlen also noch 25% aus „Biomasse“ (Pflanzen) und Erdwärme („Geothermie“).

Hatte Karl Valentin also doch recht, als er meinte, „die Zukunft“ sei „auch besser“ gewesen? Schafft es Deutschland doch nicht ganz, 200% derjenigen Strommenge zu erzeugen, die es selbst verbraucht?

Die Riesin auf Abruf

Von wegen! Da bietet sich zum Beispiel „Biomasse“ an. Pflanzen. Gräser, Blumen, Bäume und Büsche speichern Sonnenenergie. Fachleute nennen das „Photosynthese“.
Diese gespeicherte Sonnenenergie in Blättern,
Gräsern, Pflanzenölen und Holzstücken
können Motoren antreiben. An- und abschaltbar, wenn der Mensch es will. Energielieferung nach Bedarf. Und solche Maschinen
bringen wiederum Strom-Generatoren auf Touren. Fachleute sprechen da von „Blockheizkraftwerken“ (BHKW). Man kann sie auch einfach „Heizmotoren“ nennen. Doch: auch Automotoren lassen sich mit Pflanzenöl und (technisch aufgewertetem) Biogas betreiben. So genanntem „Bio-Erdgas“.

Eine Quelle – zwei Nutz-Stränge. „Biomasse“ erlaubt also einerseits Elektrizität zu gewinnen, andererseits Wärme oder Bewegung zu liefern.
Das heißt: „Biomasse“ bietet vielerlei Nutzungen. Und „Biomasse“ steckt in sehr vielen Stoffen. Sinnvoll also, etwa Zwiebeln nicht nur in Salatschüsseln zu schnippeln, sondern die die dabei übrigen Zwiebelschalen in Biogasanlagen zu verwenden. Solche „Speise-Reststoffe“ geben Gas. Verbrannt in Motoren (BHKW), treibt dieses Gas Generatoren. Sie liefern schon heute Millionen von Kilowattstunden Elektrizität.
Einer, der solchen Strom herstellt, sagt:
„Da wäre noch viel viel mehr möglich.“

Millionen von Kilowattstunden – in diesem Beispiel erzeugt ohne Mais vom Acker.
Wer aber meint, „Maiswüsten“ würden weichen, käme diese Feldfrucht nicht in Biogasfermenter,
irrt – rund zwei Drittel des Maisanbaus 2011 dienten n i c h t dem Biogas, sondern etwa der Vieh-Fütterung.
Und manches, was auf dem Feld gedeiht, lässt sich s o w o h l den Tieren in Fresströge geben a l s a u c h für Energie nutzen. Raps zum Beispiel. Rapskörner ausgepresst: Pflanzenöl für (umgerüstete Diesel-)Motoren. Der dann übrig bleibende „Raspskuchen“ gilt als lecker für Rinder-Mäuler.

Dazu kommen noch Tausende Tonnen von „Restholz“, die jährlich – etwa in Sägewerken –
abfallen. Kraftwerks-Öfen verwandeln diese
Holzstücke in Hitze. Einerseits, um damit Elektrizität zu gewinnen (Dampfturbine), andererseits, um mit dem Dampf Hunderttausende zu beheizen. Allein in Ulm bekommen so mindestens 20.000 Haushalte wohlige Wärme. Erzeugt mit weitgehend heimischem Brennstoff, der das Klima nicht zusätzlich mit Kohlendioxid (CO 2) belastet.
Denn die gleiche Menge CO 2, die durch die Schornsteine solcher Kraftwerke entweicht, haben die Pflanzen (aus denen das Holz entstand) schon beim Wachstum aus der Luft gezogen. „Klimaneutral“.

Übrigens: Ein beachtlicher Teil dieses Holzes stammt von (weitgehend mittelständischen) Betrieben 50 km rund um Ulm. Diese ‚Ölscheichs’ schwätzen schwäbisch. Nahe liegend.

Sprich: Es dürfte eher bescheiden sein, wenn Biomasse-Fachleute davon ausgehen, dass diese Energieträgerin 10% des in Deutschland verbrauchten Stroms herstellen könnte. U n d:
„Biomasse“ lässt sich speichern.

185% des Strombedarfs in Deutschland aus Sonne, Wind, Wasser und Pflanzen

Mit 100% aus Photovoltaik (Sonnenlicht), 65% aus Wind, 10% aus Wasserkraft und 10% aus „Biomasse“ entstünden zwischen München und Hamburg also 185% derjenigen Menge an Elektrizität, die Deutschland pro Jahr verbraucht.
`Fehlen also noch 15% auf die Zielmarke von 200%.

Das „Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt“ errechnete (2012?), Erdwärme könne bis 2050 etwa gleich viel Strombedarf in Deutschland decken, wie die „Biomasse“.
Also rund 10%?
Fachleute, die seit Jahren Geothermieanlagen bauen und unterhalten, sagen, mit Erdwärme betriebene (meist neu zu bauende) Kraftwerke seien fähig, 50% der Elektrizität, die in der Bundesrepublik Deutschland benötigt wird, zu liefern. Je nach Blickwinkel also zwischen 10 und 50%. Kurzum: Lassen sich die 12% erreichen, die bis zur Zielmarke 200% notwendig wären?
Oder gar 15%?

Diese Frage erübrigt sich fast. Denn am Meer (nicht i n der See) entstehen erste Wellen-Kraftwerke. (Selbst die Atomkraft nutzende EnBW plant dazu bereits konkret.) Und den Stromertrag kleiner, hauseigener Windräder hat die genannte Frauenhofer-Studie noch nicht mit berücksichtigt.
Sprich: Je mehr und intensiver erneuerbare Energiequellen ‚angezapft’ werden,
desto mehr Geld-Umsatz entsteht daraus. Das lockt an. Mehr Tüftel-Talente dürften da also noch ganz andere Techniken entwickeln. Stichwort zum Beispiel: „Plus-Energie-Haus“ – Gebäude, die sowohl den elektrischen Bedarf derjenigen decken, die drin leben als auch noch Strom ins Netz einspeisen.
Oder: Wasserkraft-Strom aus Trink- und Abwasserleitungen. Sie, verehrte Leserin, geschätzter Leser, mögen jetzt vielleicht schmunzeln. `Tat ich 2005 auch – um dann von einem erfahrenen Fachmann gezeigte Fotos von solchen schon arbeitenden Kleinkraftwerken zu sehen. Etwa an einer Kläranlage in Genf.

Über 200% der heute in Deutschland verbrauchten Strommenge – bis 2023 in Deutschland aus hiesigen Erneuerbaren Energien gewonnen. Dieses Ziel scheint also durchaus realistisch denkbar.

Allerdings: Wem soll das nützen? Einerseits könnte Elektrizität ins Ausland verkauft werden. Zum Beispiel nach Frankreich, Tschechien, Polen oder die Ukraine. Also dort hin,
wo etliche Leute, die heute noch neue Atomkraftwerke oder klimaschädigende Kohlemeiler bauen wollen, nicht nur auf Kabarett-Bühnen arbeiten. Spricht zu vieles dafür, dass diese Personen aus rein volkswirtschaftlichen Gründen 2022 bestenfalls noch im Technikmuseum etwas zu sagen haben?

Schreibtischlampen ohne Netzstecker

Trotzdem: Wie viel Elektrizität benötigt Deutschland überhaupt? Oder: Was muss aus dem Stromnetz zu holen sein? Schon allein diese Frage blendet zum Beispiel aus, dass sich im Elektrizitäts-Bedarf ein neuer Trend verstärken könnte: Stromgewinnung direkt am Gerät – ohne Netzanschluss. Dem typisch deutschen Bedenkenträger mag dazu die Bemerkung einfallen „Hört sich gut an- ist aber sicherlich verdammt teuer!“. Falsch. Eine schwedische Einrichtungs-Haus-Kette verkauft 2012 in Deutschland Schreibtischlampen mit Solarzellen in deren runder Konsole. Leicht transportierbar mit einer Hand, Daraus bestromte LED-Leuchten erhellen dann stundenlang den Lese-Tisch Und lassen sich – da kein Netzanschluss – in viele Räume tragen.
Kostenpunkt: 14.99 Euro.
Solar-Rechner und Solar-Wecker arbeiten seit Jahren ähnlich – günstig zu haben.

Unstrittig: Was Privathaushalte brauchen, macht in den 16 Bundesländern nur einen kleineren Anteil des Strombedarfs aus. Aber auch gewerbliche Büroräume nutzen elektrisches Licht. Und selbst in klassischen Fabriken kann Energie sinnvoller dienen als heute. Im Unterallgäu bietet ein Fachunternehmen gar Produktionshallen an, die ihren Strom- und Wärmebedarf komplett aus erneuerbaren Energiequellen am Firmensitz decken. Und an meinem Heimatwohnort, der „Großen Kreisstadt Leutkirch“ behaupten mehrere Gewerbebetriebe von sich, „klimaneutral“ zu arbeiten. Darunter mit einer der größten mit rund 500 Arbeitsplätzen.
Ein weiteres Stichwort: Bauindustrie. Ernst Ulrich von Weizsäcker weist etwa darauf hin, Zement sei mit wesentlich weniger Energieaufwand (dafür aber mit Flugasche, Hüttensand und Vulkanasche) her zu stellen wie bisher üblich. Also bei viel geringerem Stromverbrauch als bisher.

Anders betrachtet: Seit August 2010 entwickle ich – unter anderem mit drei erfahrenen Ingenieuren – Wege, den Überlauf meines Wasserkraft-Stauwehrs hier in der Rotismühle zu sanieren. Die Anlage soll wuchtige Fluten aushalten. Das bedeutet: beachtlich Beton. Inzwischen gibt es (Bau-) Pläne, die mindestens ein Drittel dieses Betons überflüssig machen (Stichwort: „Klappenwehr“ aus starken Holz-Brettern.)
Selbst hier scheint sich teils die Erkenntnis durch zu setzen: „Bau’ mit Holz – die Steinzeit ist vorüber.“ Schließlich ragen seit einigen Jahren selbst mehrstöckige Wohnblocks weitgehend aus Holz auf. Holz – ein weitgehend stark unterschätzter natürlicher und ‚klimaneutral’ gewachsener Baustoff.

200% des in Deutschland verbrauchten Stroms bis 2023 aus erneuerbaren Energiequellen aus Deutschland? Technisch scheint dies also mehr als möglich. In Teilen Deutschlands schon Wirklichkeit - soweit schlichte Fakten.
Nicht wenige Wissenschaftler reden indes vom Jahr 2050. Und sie behaupten, dann seien 80% denkbar.
Eine heute Zwanzigjährige wäre 2050 immerhin schon 57 Jahre alt. Will sie derart lange warten? Wenn nein, mag sie davon beruhigt sein, dass die Zielmarke 2050 eine weit mehr theoretische darstellt wie das Jahr 2023. Kein Wunder – wenn man nachschaut, wer solche Studien beauftragt hat. Oft Ministerien, häufig Politikerinnen und Politiker. “Eurosolar“-Präsident und Bundestagsabgeordneter Dr. Hermann Scheer (1944-2010) sagte dazu immer wieder, es sei nicht sinnvoll zu fragen, welcher Politiker von bisher atom- und kohlefreundlichen Stromkonzernen Geld bekomme, sondern es sei zu fragen: Welche
Volksvertreterin, welcher Abgeordnete bekomme n i c h t irgendwann Zuwendungen von Stromriesen, Ölkonzernen oder ihren Partnerfirmen. Schließlich, so Scheer, dürfe da nicht nur gerechnet werden, was den Politikern
h e u t e zugehe, sondern was ihnen für später versprochen werde. Stichwort: Alterssicherung. Angesichts solcher Zuwendung in späterer Zukunft könne jeder Politiker heute reinsten Gewissens behaupten, er erhalte kein Geld von atom-, erdgas-, eröl- und kohlefreundlicher Energieriesen.
Wen wundert’s, dass mir bisher noch keine einzige in einem politischen Amt und kein einziger Politiker dieser Schilderung Scheers widersprach?

Angesichts dieser Form ‚schweigender Zustimmung’ verwundert eines nicht: die massiven Blockaden g e g e n Erneuerbare Energien in Deutschland. Ja, verehrte Leserin, geschätzter Leser – da dürfen Sie Ihren Augen ganz trauen:
Massive Behinderungen.
Während nämlich Zeitungen, Radios und Fernsehen immer wieder von der „Förderung“ von Strom aus regenerativen Energiequellen berichten, sieht die schlichte Wirklichkeit in Deutschland teils ganz anders aus. Wer zum Beispiel ein neues Wasserkraftwerk zwischen
Waterkant und Wettersteingebirge genehmigen lassen möchte, wartet auf die dafür notwendigen Amtsstempel sieben Jahre. Im Durchschnitt. So die Angaben vom „Verein Deutscher Ingenieure“ (VDI). Manche harren gar Jahrzehnte, bis Beamte ihnen erlauben, endlich zu bauen. Selbst Sonnenstromkraftwerke – angeblich in Deutschland ‚hoch subventioniert’ – müssen mancherorts erst mit Hilfe von Rechtsanwaltskanzleien durchgesetzt werden. Peinlicherweise auch gerade dort, wo sie wohl am wenigsten ‚stören’ und sogar Lärmschutz bestärken können: an Autobahnen. Wer Genehmigungen für Windanlagen erbittet, darf sich da und dort in Deutschland ebenfalls einige Jahre gedulden. Bisher blockierten da vor allem Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Erst seit der „Energiewende“ scheinen diese Hürden zu sinken. Prinzip Hoffnung?

Wesentlich: politischer Wille

Dazu kommt: „Energiewende“ heißt Arbeit.
Sich informieren – immer und immer wieder – anderen diese Informationen weiter geben. Und: Bedenken bedenken. Und dann schließlich: Tun. Ihre Bedenken vorab zu äußern – dazu sei im Regenerativ-Strom-Vorzeigeort Wildpoldsried jede Bürgerin, jeder Bürger immer wieder berechtigt, sagt der dortige „Windpapst“ und Bauer Wendelin Einsiedler: „Aussprache und Information sind ganz wichtig“. Dann aber gilt: „Man schwätzt nicht nur in Wildpoldsried.“ Erst reden, dann tun. Hundertprozent greifbar.

Für mindestens 100% Stromversorgung aus heimischen erneuerbaren Energiequellen in Deutschland bis 2023.
Möglich wären indes auch über 200%.
Voraussetzung: Politischer Wille.

Wie dieser sich entwickelt? D a s s technisch und wirtschaftlich 200% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energiequellen zu decken wären, hat immerhin schon einer der zuständigen Männer der Regierung erkannt. Bundesumweltminister Peter Altmaier verkündete im Juli 2012, dass „wir am Ende doppelt so viel Wind- und Solarkapazitäten haben wie nötig“.
Noch scheint Altmaier eher den Schattenmännern als der Sonne zugeneigt zu sein, denn das bedeutet für den Minister: „Wenn die Bundesländer die Energiewende weiter unkoordiniert vorantreiben, werden wir am Ende doppelt so viel Wind und Solarkapazitäten haben wie nötig.“

Solch regenerativ-energetischer Reichtum mag heute noch einen Minister schrecken, dem bestimmt nicht wenige Einflüsterer der Atom-, Kohle- und Erdöl-Konzerne Ideen geben. Deren „Ratschläge“ dürften ihm kaum helfen, wenn der Bundesminister „die Energiewende noch in diesem Jahr“ (2012) „zu einem positiv besetzten Thema (zu) machen“ - und dabei auch noch „die Betroffenen erreichen“ will. Aber Bundeskanzlerin Merkels „Energiewende“ von 2011 zeigt ja, dass sich ‚die Politik’ nicht immer der Vernunft nicht völlig verschließt. Vor allem dann nicht, wenn sie bedenkt, wie viele Millionen Deutsche inzwischen entweder selbst auf dem eigenen Dach Sonnenstrom gewinnen oder etwa an Windanlagen beteiligt sind. Viele
Wahl-Mitentscheidende.

Vor allem dann, wenn sich immer mehr Leute vor Wahlen über die Fakten schlau gemacht haben. Sie lassen sich im Internet inzwischen fast kinderleicht finden ***. Tatsachen, die weiterhelfen können zum Tun. Und zum Entschluss.

Politische Meinungsbildung aus der sich Beschlüsse ergeben müssen. Mehrheiten zu Fragen wie: Gilt es ästhetisch-geschmacklich als zumutbar, wenn auf bis zu 60% der Dachflächen Solarmodule liegen? Oder: Fühlen sich Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland eingeschränkt, wenn – zum Beispiel entlang von Autobahnen – da und dort Lärmschutzwände mit Sonnenstrommodulen aufragen? Kann die klare Mehrheit der deutschen Bevölkerung damit leben, dass auf 2% des bundesdeutschen Bodens Windtürme stehen? (Umgekehrt gerechnet: auf 98% der Landesfläche keine Windriesen?) Oder: Zeigt sich die Mehrheit damit einverstanden, dass aus „Biomüll“ (etwa Apfel- oder Zwiebelschalen) Strom gewonnen wird?
Und erträgt es die deutsche Bevölkerung, wenn
Stauweiher wieder das tun, wozu sie vor Jahrhunderten entstanden: Wasserkraft für Wassertriebwerke unterhalb speichern? Ja - sprechen sich vor allem näher Anwohnende im einen oder anderen Fall für neue vergleichsweise kleine Pumpspeicherbecken aus? Oder bevorzugen sie es, wenn das gespeicherte Wasser stattdessen in etwas stärkeren Windtürmen gehortet wird (was
Fachleute als machbar berechnet haben)?

Und falls dies Mehrheiten mit „Ja“ beantworten – setzen entscheidende Politikerinnen und Politiker dann diesen Wunsch der Wählerschaft um?

Steigerung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen – technisch machbar, mancherorts längst Wirklichkeit. Mehr davon? Eindeutig eine Aufgabe des politischen Willens. Zu ihm gehören in einer Demokratie neben Abgeordneten und Regierungen indes mindestens alle Wahlberechtigten.
Bei Abstimmungen vor Ort zeigten diese schon mehrmals starke Zustimmung für Ernuerbare-Energie-Vorhaben in der eigenen, nahen Umgebung.Von Gaildorf bis Oberstdorf.

Und zu einer Volkswirtschaft zählen alle, die dort leben. Jede und jeder darf sich also die grundsätzliche Frage stellen: „Kann ich mir angesichts teils um 100% gestiegener Energiepreise während der letzten zehn, zwölf Jahre in den kommenden zehn Jahren noch Elektrizität, Wärme und Fortbewegung leisten? Bin ich dann noch fähig, die Stromrechnung zu begleichen? Schaff ich’s dann noch, die Heizkosten zu tragen? Und wie komme ich dann von A nach B?“ Immer weiter gefallene Preise bei Erneuerbaren Energien weisen den Weg: idealerweise mindestens 100% regenerativ.

Und sinnvoll, „effizient“. Selbst beim Kaffe-Kochen morgens merkte ich: Das Aufweck-Getränk dampft auch dann durch die Espresso-Kanne, wenn ich die elektrische Herdplatte nur
zwei Drittel dieser Zeit eingeschaltet halte – oder
gar nur Halbzeit?
Zusätzlich bietet sich zum Beispiel eine weitere Solar-Schreibtischlampe ohne Netz-Stecker als nächster Schritt an? Für knapp 15 Euro – und auf jeden Fall erhellt.
Und allerhand Elektrogeräte, die ich nicht nutze, brauchen sowieso nicht am Netz zu hängen. Zum Beispiel Fernseher und Rechner, sofern nicht gerade direkt im Einsatz. Also hier: Stecker raus – ganz einfach.

Und immer wieder:
Lasst die Sonne rein! Lass die Sonne ran!
Denn sie schickt 15.000 mal mehr Energie, als hier benötigt.
Und zwar völlig unabhängig davon, ob wir Deutschen 200% oder nur 100% oder gar nichts von unserem Strom aus dieser unendlich scheinenden Kraft der Sonne nutzen. Also von einem Geschenk des Himmels.
Wir müssen es nur noch annehmen. Danke!

Rotismühle, 22. Februar 2013
Julian Aicher


***
recht schnell unter

www.suedwest-sonnig.de
www.bayern-besonnen.de
www.strom-fuer-millionen.de
www.heizkosten-runter.de


und mehr unter
www.sonnenseite.com



Und hier nochmal die Zahlen
über das technisch Nutzbare:

Anteil der Energietechnik:
in Deutschland
Strommenge:

100% Photovoltaik
(Sonnenstrom)*

65% Wind auf 2% des
deutschen Binnenlandes
**

10% „Biomasse“
(Pflanzen,Biogas, Holz,
Pflanzenöle ...)

15% Geothermie
(Erdwärme)

10 % Wasserkraft
(einschließlich
Pumpspeicher-Werken)


Summe:
200%
* von Photovoltaik
nur auf Dachflächen – nicht
an Auto- und Eisenbahnen,
über Parkplätzen und
bereits bebauten Bereichen;

**also ausschließlich
2% des Festlandes - nicht
‚offshore’ im Meer;


Ihre Fragen?
Ihre Meinung?

Dann gleich direkt an
julian.aicher@rio-s.eu
(0 75 61) 7 05 77
www.rio-s.de




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