E C H T      E R N E U E R B A R 

 

J e t z t       a b e r    !

7. März 2024

 

"Jetzt aber!".
Wenn sich ein Schichtführer auf der Baustelle die Hände reibt und gleichzeitig sagt "Jetzt aber!",
dann gilt: Dalli, dalli. Zügig ans Werk.

 

 

 

Heute, 7. März 2024, verbreitete der Bundesrechnungshof eine Presseerklärung.

Inhalt: Hinweis auf seinen aktuellen

"Bericht zur Umsetzung der Energiewende":

Energiewende - Bundesrechnungshof wirft Regierung Gefährdung der Stromversorgung vor (deutschlandfunk.de)

 

Dort steht:

"Deutschland verfolgt sehr ambitionierte Ziele für die Energiewende. Diese ist jedoch nicht auf Kurs, sie hinkt ihren Zielen hinterher. Die Bundesregierung muss umgehend reagieren, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung zu gewährleisten."

 

Bericht Bundesrechnungshof

 

Ähnliches hatte der Landesrechnungshof Baden-Württemberg übrigens schon 2018 angemahnt:

Viel mehr Solarmodule auf die landeseigenen Dächer.

 

 

Das heißt aus meiner Sicht:

J e t z t  nutzen, was sich an erneuerbaren Energiequellen für die "Energiewende" eignet.

 

Oder:

Regenerativ-energisch muss der "Ruck durch's Land" gehen, den der damalige Bundespräsident Roman 1997 anmahnte.

 

Allerhand Bedenkenträger und sonstige Blockierende gegen Erneuerbare Energiewende dürfen sich also heuer in einen langen Urlaub verabschieden.

 

Für alle anderen heißt's:

Anpacken - damit die kostenlos vom Himmel scheinenden sonnigen Kräfte viel mehr und viel günstiger wirken können.

Zum Beispiel weniger als 10 Cent für 1 Kilowattstunde Strom vom eigenen Sonnendach direkt in den eigenen Räumen drunter.

 

Es gibt viel zu tun ...

 

 

Leutkirch-Rotismühe

7. März 2024

 

Julian Aicher
rio's

regenerativ informations- und organisations-service
Rotismühle
Rotis 5 - 2
88299 Leutkirch
0 75 61   1 5 7 7 
julian.aicher@rio-s.eu  

 

 

 

22. September 2023

Herbstbeginn 2023

 

 

1 0 0    b i s    3 0    ?

 

Könnten in Bayern 2030 mindestens so viele elektrische Kilowattstunden entstehen, als im "Freistaat" verbraucht werden?

 

 

Energiekrise. Preisdruck nach oben. Belastend für Bürgerschaft und Wirtschaft in Süddeutschland. Da drängt sich die Frage auf: Wäre es denkbar, dass in Bayern 2030 mehr Strom aus Erneuerbaren Energien entsteht als dort insgesamt verwendet wird?

Eine Kolumne von rio's-Gründer und -Inhaber Julian Aicher.

 

Etwa die Hälfte. 52 % der "Bruttostromerzeugung" stammten 2020 im süddeutschen "Freistaat"  aus erneuerbaren Energiequellen. So Hubert Aiwangers Münchner Wirtschaftsministerium *.

Könnten es bald 100% werden? Günstig? Gar bis 2030?

 

"Prognosen sind schwierig. Vor allem wenn sie die Zukunft betreffen". Doch: in sieben Jahren kann viel passieren. Vor allem dann, wenn sich bereits heute, für die nächsten zwei, drei Jahre Entwicklungen deutlich abzeichnen. Etwa in Bayerns Landeshauptstadt. So teilten mir die "Stadtwerke München" (SWM)  mehrmals mit, dass in der "Weltstadt mit Herz" schon heute 90% des Stroms aus den Erneuerbaren fließen: Sonne, Pflanzen (Bioenergie), Erdwärme, Wasser- und Windkraft. Angestrebtes SWM-Ziel: 100% bis 2025.

 

Völlig wirklichkeitsfremd? Bestimmt nicht. Zumindest nicht für diejenigen, die genauer betrachten, was sich energetisch elektrisch außerhalb von München abspielt. So berichtete "BR 24" im "Bayerischen Rundfunk" bereits im November 2022:  In 21 von 96 Kreisen und "kreisfreien Städten" des "Freistaats" entstanden bereits damals mehr elektrische Kilowattstunden aus den Erneuerbaren, als dort verbraucht. Zum Beispiel der Landkreis Rottal-Inn mit 268 % **.

 

Dazu kommen weitere mehr als zehn Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern, die eine Vergleichszahl von 75% bis 100% aufweisen. Da scheinen die 100% in den kommenden Jahren also absehbar. Und zwar umso mehr, als immer mehr Bürgerinnen und Bürger die hohen Strompreise nicht mehr erdulden möchten. Diese Leute lassen sich Solarmodule auf ihre Dächer schrauben - und beziehen dann daraus eine Kilowattstunde Elektrizität in den eigenen Räumen drunter für weniger als 10 Cent. Zum Vergleich: Diese eine elektrische Kilowattstunde gibt's aus dem `normalen' Stromnetz für 30 bis 60 Cent.  (Auf ein privates Einfamilienhaus lässt sich eine Solastromanlage meist in weniger als drei Tagen montieren.) Weniger als 10 Cent - statt 30-60 Cent: Solch sonnige Preishämmer nach unten sprechen sich mehr und auch bei Gewerbe und Industrie rum. So kündigte "Wacker-Chemie"-Chef Peter von Zumbusch  im "Spiegel" vom 9. September 2023 eine "Transformation" an, die "nun mit grünem Strom" notwendig sei. Immerhin: 10% ihrer Elektrizität bezieht diese Chemie-Firma schon heute aus betriebseigener Wasserkraft. 

 

 

Dank sonniger Kräfte: Strompreis 23,52 Cent je Kilowattstunde 

 

Klar: Günstiger Strom aus eigener Hand bedeutet, mehr wirtschaftliche Gewinnmöglichkeiten. Herbert Diess, 1958 in München geboren, 2018-2022 Vorstandsvorsitzender von VW, sagte im September 2023, dass in zwei bis drei Jahren in Batterien gespeicherter Strom aus erneuerbaren Energiequellen für 6 Cent pro Kilowattstunde bereit sei ***. Derweil drücken diese Regenerativ-Energien schon heute die Preise nach unten. In der unterfränkischen Stadt Haßfurt entstehen pro Jahr etwa 120 Millionen Kilowattstunden Strom dank Erneuerbarer Energien. Vor Ort werden rund 85 Millionen Kilowattstunden verbraucht. Also ein regeneratives elektrisches Überangebot. Selbst gewonnen direkt vor Ort. Da erneuerbare Energiequellen bereits vor etwa 20 Jahren in Haßfurt angezapft wurden, sind etliche der Kraftwerke dort heute schon abgeschrieben. So kann das örtliche "stadtwerk" seiner Kundschaft Strom für nur 23,52 Cent pro Kilowattstunde anbieten. **** `Stimmt also doch: "Die Sonne schickt uns keine Rechnung". 

 

Mindestens so viele elektrische Kilowattstunden aus Erneuerbaren Energien, wie Bayern insgesamt verbraucht bis 2030? "Das halte ich für machbar", sagte mir der Biologe und Physiker Ernst Ulrich von Weizsäcker (vom "Club of Rome") 2018. Umso mehr werde dies möglich, wenn das südliche Bundesland mehr Windkraftanlagen aufstelle, meinte von Weizenecker *****. Wie in einigen bayerischen Gemeinden schon heute, 2023. Etwa Wildpoldsried (Kreis Oberallgäu). Dort erzeugten bürgerschafts-eigene Windkraftanlagen bereits 2020 fünf mal mehr Strom, als der Ort selbst verbrauchte. Einschließlich dort aktivem Gewerbe.  100 bis 30 - in Bayern wirklich denkbar.

 

 

Julian Aicher, Gründer und Inhaber des 2002 eröffneten Informationsbüros rio's (www.rio-s.de) befasst sich seit rund 30 Jahren mit Erneuerbaren Energien. Er unterhält in Leutkirch-Rotismühle (Kreis Ravensburg) ein Kleinwasserkraftwerk an der baden-württembergisch-bayerischen Grenze - und lebt direkt nebendran in einem "Niedrigenergiehaus" mit Solarmodulen auf dem Dach und Stückholzofen im Esszimmer.

Aicher schreibt am Erneuerbare-Energien-Buch "100 bis 30". Ziel: Veröffentlichung noch 2023.

 

 

*

Erneuerbare Energien - Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (bayern.de)

 

**

Daten-Analyse: Wieviel erneuerbare Energie steckt in Bayern? | BR24

 

 

***

Talk im Hangar-7: Arm, aber klimaneutral - Weltrettung um jeden Preis? | Kurzfassung - YouTube

 

 

****

Strom-Produktion vor Ort statt Import: Haßfurt vollzieht Energiewende | mehr/wert | BR24 - YouTube

 

 

*****

"Come on" Gespräch im Zug mit Ernst Ulrich von Weizsäcker zum Umgang mit Energie - YouTube

 

 

 

 

Wintersonnwende

21. Dezember 2022

 

"FÜRCHTET EUCH NICHT"

 

Oder: Habt Mut. Und Zuversicht!  Denn es zeigen sich sonnige Aussichten. Deutschland könnte bis 2027 gut 100% seines Stromverbrauchs aus heimisch-erneuerbaren Energiequellen decken. Damit auch beachtliche Teile von Gewerbe, Heizung, Industrie und Verkehr. Günstig. Stichwort: Sektorkopplung. Eine sonnige Weihnachtsbotschaft zur Winter-Sonnwende  von Julian Aicher *.

 

Jahreswende 2022/2023. Rekord-Preise für Gas und Strom. Kohlekraftwerke verpesten die Luft. Angst vor "Blackouts". Stromsperren.  Längere Atom-Laufzeiten. Energiekrise. Passt  ausgerechnet da der Rat  "Fürchtet Euch nicht!"?

 

Ja.

Warum? Weil die Energie-Entwicklungskurve in Deutschland auf sehr erfreuliche Möglichkeiten hindeutet. Nämlich auf 100% Strommenge aus Erneuerbaren Energien bis spätestens 2027.

 

Wie das? 6. Dezember 2022: Von der "Frankfurter Allgemeinen" bis zu "telepolis" melden viele: Gerade hat die "Internationale Energie Agentur"  (IEA) in Paris verkündet, sie rechne künftig mit einem "Boom der erneuerbaren Energie". IEA-Generaldirektor Fatih Birol konkret: "In den kommenden Jahren werden so viele neue Kapazitäten geschaffen wie in den vergangenen 20 Jahren zusammen". Ausgerechnet die IEA als bisherige Propaganda-Tröte der Atom-, Erdgas-, Erdöl- und Kohlewirtschaft  sagt Anfang Dezember 2022 voraus, "dass sich die grünen Stromerzeugungskapazitäten auf der Welt in den nächsten fünf Jahren annähernd verdoppeln werden". Also bis Dezember 2027.

 

Mehr noch: "In Europa wird Deutschland den mit Abstand größten Ausbau  der grünen Energie aufweisen", sagte  IEA-Boss Fathi Birol im Dezember 2022.

 

Doppelt so viel Strom dank Erneuerbarer Energien. In Fünf Jahren. Was kann das für  das Land mit dem dann noch "größten Ausbau der  grünen Energie" bedeuten? Oder: Wer in die Zukunft blickt, tut gut daran, zuvor die Vergangenheit kennen zu lernen. Was geschah also bisher zwischen Waterkant und Watzmann? Die "Sonnenseite" meldete am 16. Dezember 2022: Mit den Erneuerbaren deckte Deutschland 2022 insgesamt    4 7    %   seines Strombedarfs.

 

47% des deutschen Stromverbrauchs. Da lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit.  Zum Beispiel ins Jahr 2000. Damals nahm Deutschland mit dem "Erneuerbare Energien-Gesetz" (EEG) Schwung zu mehr sonnigen Kräften. Damals, 2000, lieferten Sonne, Erdwärme, Pflanzen ("Bioenergie"), Wasserkraft und Windenergie etwa 6% der in Deutschland verwandten Elektrizität.

 

6% Strom im Jahr 2000, 47% heute, 2022. Wenn stimmt, dass 6 x 8 die Zahl 48 ergibt, dann erzeugten die Erneuerbaren 2022 einen fast      a c h t     mal größeren Anteil an der deutschen Stromversorgung als im Jahr 2000. 

 

 

V e r d o p p p e l u n g      i n         5       J a h r e n    ?

 

Acht mal mehr. In 20 Jahren. Könnte das auch bedeuten: Vier mal mehr in 10 Jahren? Oder zwei mal mehr in 5 Jahren? Das doppelte in 5 Jahren?

 

Wenn sich aus  der Entwicklung der Elektrizitäts-Gewinnung mit Erneuerbaren Energien zwischen Flensburg und Friedrichshafen von 2000 bis 2022 für die fünf Jahre 2022 bis 2027 eine Verdoppelung dieses Stromanteils ablesen lässt, dann heißt das: Das Doppelte der 47% von 2022 wären dann 2027 immerhin  schon 94%. Also fast 100 %.

 

Ginge da noch etwas mehr.? Gut 100% statt 94%? Warum nicht? "Solarpapst" Hermann Scheer  (1944-2010) listete in seinem beachtlichen Buch "Der energehtische Imperativ" (2010)  etliche Sprüche angeblich kluger Leute auf. Sie alle zeigten: Keine einzige von deren Voraussagen reichte an die Strommenge heran, die die Erneuerbaren Energien dann später tatsächlich in Deutschland erzeugten. Erneuerbare Energien: immer wieder massiv unterschätzt. So verkündeten Stromkonzerne noch 1992, die Sonne und ihre energischen Töchter könnten bestenfalls allerhöchstens irgendwann in ferner Zukunft 4 % des deutschen Strombedarfs decken. Heute, 2022, sind's mit 47% mehr als zehnmal so viel.

 

1993 galt Elektrizität aus erneuerbaren Energien meist noch als teuer. Das ist heute anders. Die sonnigen Kräfte sind die billigsten. Wer sich 2022 Solarmodule auf eigene Dach schrauben ließ, kann eine Kilowattstunde Strom daraus in den  eigenen Räumen drunter jetzt für weniger als 10 Cent nutzen. (Richtig eingekauft gar für knapp 5 Cent.) Knapp 10 Cent. Zum Vergleich: Aus dem "normalen" deutschen Stromnetz gibt's die gleiche elektrische Kilowattstunde 2023 für (über) 40 Cent. Sonnige Strompreissenkung also.

 

Allein schon dieses prächtigen Preisvorteils wegen scheint sehr wahrscheinlich: Deutschland stellt ab 2023 viel viel mehr Strom sonnig her als bisher.  Dazu kommt: Erneuerbare Energien liegen nahe. Bestenfalls vom eigenen Dach. Die Erneuerbaren sind also viel sicherer als der "Blackout"-Strom von fernen (französischen) Atommeilern. Die Sonnigen schaffen aber nicht allein mehr Sicherheit, sondern machen unabhängiger. Ein Ziel, das sowohl bei Privathaushalten als auch im Mittelstand immer mehr Zustimmung erntet. Zustimmung bei der Bevölkerung auch aus Wut über die bisher massiven Blockaden "der Politik" gegen sonnige Kräfte mindestens bis 2021. Ärger über Preis-Explosionen "fossiler" Energien. Wut, die sich in sonnige Schaffenskraft wandeln kann.

 

Sprich: Die Verdoppelung der Strommenge bis 2027 -  sie könnte bestenfalls die Pflicht bedeuten, nicht aber die Kür. Denn die "Internationale Energieagentur"  IEA galt bisher als Sprachrohr der "Atomar-Fossilen". Die IEA versuchte immer wieder, die Regenerativen klein zu reden. Es spricht also fast alles dafür, dass Erneuerbare Energien gerade ab jetzt viel mehr liefern als von der IEA vorausgesagt. In Deutschland gar 100% Strom dank erneuerbarer Energiequellen bis Ende 2025? Warum nicht? Fachleute wie die "Stadtwerke München" kündigen an, bis 2025 stamme aller Strom in der Bayern-Metropole aus  Erneuerbaren Energien. Schon heute, Jahresende 2022, sind's in München 90%. Warum sollen andere Orte in Deutschland nicht das Gleiche  erreichen? Dann also sonnige Zeiten. Dafür gilt:  Es gibt viel zu tun - packen wir's an!